Deutschlandlauf – Scheitern ohne Ende

Deutschlandlauf Tag 3 – Die Erfindung von PETRA

Die Etappe von Jevenstedt nach Hamburg (77 km) war ein schönes Stück Laufarbeit und mit dem richtigen Rhythmus ein Klacks.

Dieser Tag des Deutschlandlaufes wird mir als einer der besten in Erinnerung bleiben. Nach zwei Tagen Dauerfeuer durch laufen, Lagerleben, Schlafmangel und Regenerationsdefizit, war nun der erste Tag mit Spaß. Die Schritte gingen locker und ich hatte das Gefühl, dass der Knoten nun geplatzt sei. Die norddeutsche Landschaft, geprägt von langen Landstraßen, Wiesen und einem Ausblick bis an den Horizont, trugen zu meinem Wohlbefinden bei. Viele Läufer klagten darüber, aber ich konnte das erste Mal richtig abschalten.

Abschalten und zur Ruhekommen sind wesentliche Faktoren bei der Stressbewältigung, die neben einem gesunden Bewegungsapparat, entscheidend für’s Durchkommen sind. Das ist während eines Laufes mit 60 Teilnehmern schwer, besonders abends im Ziel. Man ist ständig auf der Suche nach irgendetwas: Dusche, Schlafplätze, Essen oder Ruhe.

Aber heute war es endlich soweit. Das Knie schmerzte nun seit Stunden nicht mehr und die Bewegungen waren flüssig. Die ersten 15 Kilometer flogen nur so dahin. Die nächsten 15 ebenfalls und schon verkündete ich mir selbst, das Platzen des berühmten Knotens. So konnte es weitergehen oder war das nur die letzte Kraft vor dem Exitus?

Ich hatte sogar Zeit meinen Notfallplan für Motivationslöcher zu verfeinern – PETRA. Das steht für: Pause-Essen-Trinken-Relaxen-Atmen. Hast du bei einer längeren Strecke mal einen Durchhänger, denk an PETRA.

Und dann wären auch schon die ersten Randgebiete Hamburg zu erahnen. Zeit, der Hitze zu entkommen und im  wohlverdiente Dusche zu nehmen. Die Hitze machte es uns schwer und so war ich froh, endlich zu duschen.

Schließlich bekam ich auch noch Besuch von einem guten Freund, der mich schon einmal bei einem Spendenlauf begleitete – juhu. Wir verabredeten eine Radbegleitung für nächsten Tag und ich kroch in mein Zelt.

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