Regen-Jacke im Lauf-Test - Besser laufen im Regen

Gute Regenjacken machen Ausreden überflüssig. Denn schlägt das Wetter Kapriolen, bleiben wir lieber zu Hause. Doch es gibt gute Gründe, auch mal im Regen zu laufen oder mit dem Fahrrad zu fahren. Und welche Jacke dabei zuerst ins Schwitzen kommt, zeigt mein Test.

Bevor wir zu den einzelnen Regenjacken kommen: Es gibt gute Gründe, im Regen zu laufen. Bei schlechtem Wetter Trübsal blasen ist nichts für mich. Also laufe ich auch bei schlechtem Wetter. Von der Herausforderung für die eigene Psyche abgesehen, sind Regenläufe ein Erlebnis, Stärkung der Abwehrkräfte und Spaß in einem. Vorausgesetzt, es ist nicht zu kalt. Wenn niedrige Temperaturen und Wind auf den nassen Körper treffen, bekommen wir Windkühle (Windchill) zu spüren – und wir kühlen aus. Und damit das nicht passiert, können wir uns bei schlechtem Wetter Regenjacken anziehen, unter der wir im besten Fall trocken und warm bleiben. Probier‘ es ruhig aus. Regen ist nicht schlimm und bereitet Dir vielleicht sogar kindlichen Spaß.

Jetzt aber zum Jackentest.


Salomon Bonatti Waterproof

Die Salomon Bonatti ist eine robuste Regenjacke, die viel Wasser abhält. Wann sie ins Schwitzen kommt, zeigt der Test.

Gefällt mir

  • Hält Dauerregen stand
  • Viele Taschen
  • Packmaß

Gefällt mir nicht

  • Raschelt laut
  • Wird schnell warm

Bewertung 3,5 von 5 Sterne

Bewertung: 3.5 von 5.

Es schneite, als ich die Salomon Bonatti zum ersten Mal mit zum Laufen nahm. Und schon wusste ich, woran ich bin. Die Bonatti als Variante mit der Bezeichnung Waterproof ist für Regen und Schnee gemacht. Jedenfalls kam nichts durch den raschelnden Stoff. Und auch der böige Wind an dem Tag konnte mir nichts anhaben.

Regen-Jacke im Lauf-Test: Salomon Bonatti Waterproof  im Winter

Das Innenklima ist bei langsamen Läufen okay. Dazu tragen auch die Belüftungsschlitze über beiden Schulterblättern bei. Bei offenem Reißverschluss kann man die Jacke mit einem Brust-Knopf schließen. Auf diese Weise strömt zwar Luft ins Innere, die Jacke bedeckt aber trotzdem den Oberkörper und schützt weiterhin vor Regen. Das ist gut, denn das Material aus der sie besteht ist nicht allzu durchlässig für Feuchtigkeit von innen nach außen.

Die Salomon Bonatti kommt ins Schwitzen

Bei anstrengenden, langen Trail-Läufen war sie mir jedoch selbst bei niedrigen Temperaturen zu warm. Auch die Lüftungsschlitze halfen nicht, wenn ich eine Laufweste trug. Sie wurden durch die darüber liegende Laufweste verdeckt und waren wirkungslos. So wurde es feucht in der Jacke und bei niedrigen Temperaturen um den Gefrierpunkt unangenehm frisch. Als reine Regenjacke ist sie daher besser geeignet als im Windbreaker-Einsatz. Wenn es also nicht mehr regnet: ausziehen und bei längeren Läufen ausreichend belüften.

Die getestete Waterproof-Variante wiegt 155 Gramm und besteht aus einem recht festen, gummiartigen Stoff und hält einiges ab. Der Stoff raschelt laut. Es gibt sie auch noch in anderen Varianten, zum Beispiel fürs Trail Running, dann aus Pertex.

Passform und Taschen bei der Salomon Bonatti

Die schmale Passform macht einen guten Sitz, ohne die Bewegungsfreiheit einzuschränken. Auch die drei Taschen sind sehr gut platziert und haben ausreichend Platz für kleinere Gegenstände. Ein Smartphone passt auch rein.

Aufgrund ihrer Eigenschaften trage ich die Bonatti Waterproof eher bei kurzen Läufen unter einer Stunde Dauer ohne Weste und bei schlechtem Regenwetter.


Inov-8 Stormshell im Regenjacken-Test

Die Stormshell von Inov-8 ist vielseitig einsetzbar, weil sie einen adäquaten Regens- und Windschutz bietet und dabei relativ leicht ist.

Fangen wir mit der Vielseitigkeit an, denn die Jacke ist trotz ihrer Leichtigkeit von etwa 175 Gramm als Windschutz gut geeignet. So kann man sie nach einem Lauf gut gegen zu schnelles Auskühlen anziehen oder auf windigen Passagen am Berg schnell überstreifen. Wenn es dann wieder in wärmere Gefilde geht, ist die Jacke schnell in der Seitentasche einer Weste verstaut.

Regen-Jacke im Lauf-Test: Stormshell von inov-8

Das Gleiche gilt auch bei Regen. Entweder die Pelle wird bei kleineren Schauern übergezogen und verstaut oder bleibt bei Dauerregen gleich dran. Dazu trägt man die Jacke am besten über der Laufweste. Das belächeln zwar viele, schont aber einerseits die Imprägnierung der Jacke (20000 mm Wassersäule), andererseits ist die Belüftung im Inneren besser, die man mit dem Öffnen des Reißverschlusses noch verstärken kann. Die Belüftungseingenschaften bestimmter Stoffe sind übrigens eine Wissenschaft für sich. Inov-8 gibt sie mit 20000 B-1 an. Ich kann hier nur meinen persönlichen Eindruck wiedergeben, der gut ist, wenn es ums Laufen bei mäßigen Temperaturen zwischen 5 und 15 Grad geht.

Prima Klima in der Stormshell

Womit wir beim Klima wären. Das ist aufgrund der Belüftungsmöglichkeit sehr gut und auch die zweieinhalb Lagen des sogenannten Pertex-Materials tragen dazu bei, dass es nicht zu schwitzig wird. Natürlich kommt auch eine solche Jacke an ihre Grenzen, aber wer trägt im Sommerregen schon Jacke?

Genau wie bei den Storm-Pro-Regenjacken von Cimalp verfügt diese Regenjacke über einen Druckknopf (Popper) im oberen Drittel des Reißverschlusses. Damit ist es möglich, die Jacke an einem Punkt zu schließen, sodass der Rest der Jacke nicht umherflattert. Ein erstaunlich praktisches Detail. Auf diese Weise strömt vorne frische Luft hinein, ohne dass man zu nass wird.

Weitere nützliche Details sind die Kapuze, die sich clever mit einem Gummizug verstellen lässt und die langen Ärmel mit Daumenloch. Für mich sind solche Kleinigkeiten oft sinnvoller als die tollste Imprägnierung. Weil, schwitzen werden wir beim Laufen sowieso. Für mich kommt es eher darauf an, wie flexibel ich mich an die Gegebenheiten anpassen kann, ohne gleich mein ganzes Outfit zu wechseln. Und genau dabei ist die Stormshell gut. Sie ist flexibel einsetzbar und nervt nicht im Gepäck.

Der Preis liegt bei einer UVP von 179 Euro laut Hersteller. So, und jetzt viel Spaß beim Laufen – egal welches Wetter gerade ist.

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La Sportiva Run JKT

Die La Sportiva Run JKT ist eine dieser Regenjacken, die nicht nur wegen ihres tollen Aussehens eine Empfehlung ist. Auf die inneren Werte kommt es an.

Regen-Jacke im Lauf-Test: Nils läuft mit der La Sportiva Run JKT
Nils läuft mit der La Sportiva Run JKT

Die La Sportiva Run JKT ist eine der bemerkenswerten Jacken in den bisherigen Tests bei Nils? Läuft! Und das liegt nicht nur am „Weniger-ist-mehr“ dieser puristischen Regenhaut. Im Vergleich mit älteren Jacken des italienischen Herstellers fällt mir zunächst das dünne Laminat auf, dass einer Gore Shakedry-Jacke ähnelt. Das Material macht einen guten Eindruck und das Tragen ist sehr angenehm und bleibt auch so während des gesamten Tests. Die körperbetonte Passform trägt ihren Teil dazu bei, denn sie ist sportlich geschnitten, lässt aber genug Bewegungsfreiheit beim Trail Running.

Regen- und Windschutz

So weit, so gut. Aber wie sieht’s mit dem Regenschutz aus? Nun, exzellent, meiner Meinung nach. Die 10.000 Millimeter Wassersäule ist im Vergleich zu anderen Jacken normal. Leichtem Regen hält die Jacke locker stand und zwei schwere Güsse im Test hatten ebenfalls keine Auswirkungen auf die Membran. Auch Wind ist kein Problem. Zwar ist die Jacke natürlicherweise nicht besonders dick, aber Wind lässt Sie nicht durch. Das schützt vorm Auskühlen. Auch hier punktet die sehr gute Passform, die gut an Hüfte und Hals gut abschließt und mit Gummizügen versehen ist.

Besonders gut finde die Kapuze. Sie kann per Gummizug über die Stirn an die Kopfform angepasst werden. Eine kleine Klettschlaufe im Inneren der Kapuze kann an einer Schlaufe an der Rückseite der Jacke befestigt werden, wenn ich das Prinzip richtig deute. Damit fliegt die Kaputze beim Laufen nicht hin und her, wenn der Frontreißverschluss leicht geöffnet ist. Die erste bei mir perfekt sitzende Kapuze. Gefällt mir sehr.

Die Kapuze der La Sportiva Run JKT Regen-Jacke
Kapuze seitlich

Klima in der La Sportiva Run JKT

Die bereits erwähnte Gore one Shake Dry hat in Sachen Innenklima Maßstäbe gesetzt. Die setzt die Run JKT auch. Das Klimagefühl bleibt auch auf schwitzigen Abschnitten sehr angenehm. Der Stoff wird nicht klebrig und Nässe kann gut entweichen, was insbesondere am Kopf angenehm auffällt. In der Kapuze befindet sich ein Belüftungsloch, genau wie unter den Achseln. Schwere Wetter kann sie gut, aber ich habe sie oft auch nur als Windbreaker benutzt. Das macht sie zu einer vielseitigen Begleiterin mit kleinem Packmaß.

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CimAlp Storm Pro – Regenjacken für kalte Tage

CimAlp Storm ist keine minimalistische Regenjacke, wartet aber mit cleveren Details auf und schützt bei Dreckswetter zuverlässig.

Zuerst muss ich sagen, dass ich CimAlp als Marke vorher noch nicht kannte. Daher gebe ich eine gewisse Grundskepsis zu, die allen neuen Marken in meinen Tests entgegengebracht werden. Marketingsprüche sind das eine, draußen auf den Trails zu sein etwas anderes. Milde stimmt mich aber die Firmengeschichte der Franzosen, die seit 1964 nahe der Alpen geschrieben wird. Na dann wollen wir mal sehen.

CimAlp Storm Regen-Jacke
CimAlp Storm (Foto CimAlp)

Die CimAlp Storm Pro H ist eine 3-lagige Ultrashell-Jacke mit 20.000 mm Wassersäule und mittlerweile in der dritten Auflage (Storm Pro 3) im Handel. Die Jacke wiegt ca. 330 g und ist nicht so minimalistisch im Packmaß wie die Gore One oder die Inov-8 Ultrashell und nimmt daher in der Laufweste etwas mehr Platz ein. Heißt mehr Material aber auch mehr Schutz? In diesem Falle ja, allerdings kommt es auf das Einsatzgebiet an, damit man nicht ins Schwitzen kommt. Da Trailrunning relativ flott und anstrengend ist, wurde mir in der Jacke schnell warm, was bei Kälte angenehm war. Ab ungefähr 10 Grad ist mir die Storm Pro schon zu dick. Aber der Name sagt es schon, die Jacke braucht mieses Wetter.

Clevere Details der CimAlp-Regenjacken

Dann schützt sie optimal und schützt vor raschem Auskühlen. Dazu tragen besonders die verlängerten Ärmel bei, die Daumenschlaufen haben. Außerdem ist die Kapuze wunderbar geschnitten und schmiegt sich durch eine Art Stirnband förmlich an meinen Kopf. Auch das Tragegefühl in der dreilagigen Jacke auf nackter Haut ist sehr angenehm, da das Textil nicht klebt oder kühlt. CimAlp hat sich vermutlich viele Gedanken um die Details gemacht. Das zeigt der winddichte Reißverschluss mit einer Schlaufe, die die Jacke zusammenhält, wenn der Reißverschluss geöffnet ist. Das ist wunderbar, wenn man die Jacke bei Regen zusätzlich belüften möchte. Ein weiteres Detail: Ein Magnet, der die Kapuze am Rück hält, wenn man sie nicht nutzt. So liegt sie beim Laufen trotzdem eng an und schlackert nicht.

Was die Passform angeht, lässt sie nichts zu wünschen übrig. Sie ist schmal geschnitten, aber mit genug Bewegungsfreiheit, auch dank des dehnbaren Materials. Mit meinem 179 Zentimetern passte mir Größe S perfekt. Durch Gelände rennen ist gar kein Problem, genauso wenig wie das Schlendern durch die Innenstadt. Denn auch der Style ist angenehm. Sportlich schick, aber nicht zu auffällig. Außer nachts, dann reflektiert sie punktuell.

Nils läuft an einem kalten Tag mit Regen-Jacke
Nils läuft an einem kalten Tag mit Regenjacke

Fazit zur CimAlp Storm

Wer eine Regenjacke sucht, die bei miesem Wetter lange durchhält, ist hier richtig. Ich würde sie bei langen Ultras mit schwierigem Wetter einsetzen, im Winter oder den Bergen. Auch dort, wo die Geschwindigkeiten nicht ganz so hoch sind und ein bisschen mehr Gepäck nicht ins Gewicht fällt, ist sie die richtige Wahl. In jedem Fall ist sie eine verlässliche Partnerin, mit der man keinen Sturm mehr fürchten muss.

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Ryzon Lumina – Regenjacken mit Effekt

Ryzon Lumina ist eine Regenjacke mit vielen guten Eigenschaften. Dabei ist sie nicht so minimalistisch wie manch andere. Aber die wichtigste fällt uns erst dann auf, wenn wir es wirklich gut brauchen.

Preis: ca. 229 €, Fazit: 4,5 von 5 Sternen

Ryzon Lumina Regen-Jacke im Lauf-Test
Ryzon Lumina Regenjacke

Zu aller erst möchte meine Bewertung von 4,5 von 5 Sternen erwähnen. Die Lumina muss den Vergleich mit den besten getesteten Regenjacken nicht scheuen. Das gilt für den Einsatz beim Laufen und auf dem Rad. An den mir sehr ans Herz gewachsenen Minimalismus einer Gore Shakedry kommt sie fast heran. Dafür bekommt man eine Rückenbelüftung und zwei Seitentaschen aus Meshgewebe, die das Verstauen von Handschuhen, Schutzmaske oder Smartphone einfach machen.

Passfom der Ryzon Lumina

Ryzon Lumina Gummizug: Regen-Jacke im Lauf-Test
Durchdachtes Detail. Der Gummizug am Ärmelabschlusses an der Ryzon Lumina Regenjacke

Die dreilagige Jacke hat mir beim Laufen und Radfahren mit meinen 1,79 m (Größe S) sehr gut gepasst und die nötige Bewegungsfreiheit gelassen. Auch die Ärmel und der Halsabschluss waren passgenau. An den Ärmeln ist ein Gummikeil eingebaut, der beim an und Ausziehen von Vorteil ist – ein sehr gutes Detail. Nur die Kapuze musste ich ein wenig umkrempeln, damit sie meine Augen nicht bedeckt. Das Thema Kapuze ist bei mir sonst immer schwierig. Wer keine benötigt, kann auch die Bike-Version nehmen, dann allerdings auch ohne Taschen und Belüftung. Um die Hüfte sorgt ein Gummizug für den dichten Abschluss. Die Passform hat mir insgesamt an meinem etwas schlankerem (manche würde dünn sagen) sehr gut gefallen.

Klima in der Ryzon Lumina

Ryzon Lumina Regenjacke
Passform: Bequem, aber sportlich. Ryzon Lumina Regenjacke

Für mich das Wichtigste: Wie fühlt sich die Jacke an, wenn es schweißtreibend wird? Nun, gut, muss ich sagen. Natürlich weiß ich, dass Regenjacken in allererster Linie vor Regen schützen sollen, also eine gewisse Abdichtung erfolgen muss. Nichtsdestotrotz sollte eine Sportregenjacke aber eben auch atmungsaktiv sein. Die Lumina schafft das ganz gut. Mit der Belüftung am Rücken (Rucksäcke sperren die Lüftung – Obacht!) fühlte ich mich nicht nass, während des Sports, obwohl ich beim Ausziehen oft erstaunt war, wie viel Feuchtigkeit entstanden ist. Die 100 % Polyester sind aber nicht so feinfühlig wie eine GoreTex-Membran, dafür bekommt man bei Ryzon Öko-Tex-Standard 100.

Schutz der Lumina-Regenjacken

Während der Testphase hat es glücklicherweise sehr viel geregnet und die Jacke hat gehalten was sie verspricht, beim Laufen und auf dem Rad. Die Regentropfen perlten leicht ab und durch die dichten Abschlüsse gelangte keine Nässe von außen hinein. Die Stretch-Einsätze am Bündchen sind allerdings nicht wasserdicht.

Regen-Jacke im Lauf-Test: Ryzon Lumina
Erleuchtet: Ryzon Lumina Regenjacke

Wie lange die Imprägnierung halten wird, ist schwer zu sagen. Wenn sich der Gesamteindruck bestätigt, sollte sie aber von Dauer sein. Und auch der Schutz gegen Auskühlen ist Aufgabe einer Jacke, was die Lumina sehr gut macht. Sie glänzt auch als Windbreaker, wenn es nicht schüttet besonders auf dem Rad. Apropos glänzen. Ihre Sichtbarkeit im Dunkeln ist das große Feature der Lumina. Die milchig-graue Farbe kommt von Partikeln, die beispielsweise Scheinwerferlicht reflektieren. Da hatten so manche Autofahrer eine Erscheinung, wenn ich unterwegs war. Absolut empfehlenswert bei Dunkelheit.

Fazit

Die Regenjacke von Ryzon aus der Lumina-Serie ist nicht nur für die dunkle Jahreszeit empfehlenswert. Hier kommen ihre Vorzüge durch den Material-Mix und die sehenswerte Reflexion aber besonders gut zur Geltung. Der Preis ist mit 229 Euro recht hoch, in diesem Segment aber mittlerweile normal. Ansonsten ist sie eine treue Begleiterin, auch auf langen Touren, deren Verarbeitung hochwertig und langlebig wirkt. Ganz so, wie es sein soll.

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Inov-8 Ultrashell Pro

Gewicht: 100g, Preis: ca. 270€, Fazit: 4,5 von 5 Sternen

Diese Jacke hat mich zu einem Update des Tests bewogen, weil es neben der Gore Active Run (weiter unten) nun noch eine überzeugende Regenjacke gibt.

Regen-Jacke im Lauf-Test: Inov-8 Regenjacke Ultrashell Pro
Inov-8 Regenjacke Ultrashell Pro

Zunächst zur Passform, die auf meine Maße perfekt passt. In Größe S sitzt sie auf meinem 1,79m großen und schmalen Körper sehr gut. Eine Laufweste kann ich zwar nicht mehr drunter ziehen, aber das stört mich nicht. Die dreilagige Jacke lässt genug Freiraum für sportliche Bewegungen, besonders beim Laufen, wie auch beim Radfahren. Sie ist hinten etwas länger geschnitten. Auch die Kapuze passt mir perfekt, dank eines kleinen Gummis, dass sich gut an die Kopfform anpasst. Weitere Gummizüge an den Bündchen tragen ebenfalls zu einem sehr guten Tragegefühl bei.

Die Jacke lässt sich in der Armtasche leicht verstauen, die Kleinigkeiten aufnimmt, wie einen Schlüssel oder ein kleines Telefon. Schön ist, dass schwere Gegenstände nicht in dem Maße hin und her schwingen, wie beispielsweise in einer Brusttasche.

Das Wichtigste bei einer Regenjacke ist aber natürlich der Einsatz bei Nässe. Mit einer Wassersäule von 20.000 mm bietet sie ausreichend Schutz vor starkem Regen und sollte eine Weile durchhalten. Bei meinem Modell perlt nach einigen Gebrauchswochen immer noch das Wasser ab. Bisher gibt es keine Durchlässe und das stimmt mich zufrieden.

Regen-Jacken im Lauf-Test. Hier die UltraShell von Inov-8
Nils testet die Regenjacke von Inov-8

Aber nun zum Klima innerhalb der aus Pertex bestehenden Regenjacke. Genau wie die Jacke von Gore, fühlt sich die Ultrashell nicht unangenehm an. Ich zumindest habe mich in der Jacke nie nass gefühlt, auch wenn es beim Laufen mal heiß wurde. Und auch die Winddichte habe ich bei den Dauertests nicht als unangenehm empfunden. Wind ist auch dank der Passform und den dadurch klein gehaltenen Öffnungen kein Problem.

Mit der Ultrashell hat Inov-8 die Messlatte für Regenjacken hoch gehängt. Leider auch, was den Preis betrifft. Wem aber das gleiche Glück vergönnt ist wie mir und die Jacke so gut passt, wird eine zuverlässige Lauf- und Radbegleiterin finden, die auch bei Wind nicht schlapp macht.

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Asics Elite Jacke

Gewicht: 170 g, Preis: ca. 150 €, Fazit: 3 von 5  Sternen

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Zuerst die Elite-Jacke von Asics, die für rund 150 Euro zu haben ist. Der erste Eindruck ist leicht. 170 Gramm wiegt sie laut Hersteller. Auch angezogen trägt sie nicht dick auf. Größe M passt mir (1,79 Meter) wie angegossen und trotzdem ist darunter noch etwas Luft für meine Laufweste. Wenn es schüttet, muss ich nicht erst die Weste an- und ausziehen, sondern ziehe die Jacke einfach darüber. Für kurze Einsätze wunderbar.

In den zwei Brusttaschen finden Schlüssel, Geld oder kleine Telefone Platz. Die schlagen mir aber dann – ausgelöst durch die Laufbewegung – auf die Brust. Außerdem sind sie nicht wasserdicht und Schweiß drückt durch. Besser keine Taschentücher darin aufbewahren.

Die Kapuze sitzt super

Die Bewegungsfreiheit ist sehr gut. Gut läuft’s mit der Kapuze. Die liegt dank einiger Gummizüge schön eng an. Einen Schirm hat sie aber nicht, weswegen Regen über sie Stirn in die Augen laufen kann. Der Hals kann mit den ausreichend hohen, gut laufenden Reißverschluss optimal geschlossen werden und auch die Ärmel reichen mir bis auf den Handrücken, ohne zu stören.

Nun zum Klimagefühl: Das ist so eine Sache, atmungsaktiv muss so eine Jacke sein und wasserdicht. Das versprechen die Hersteller alle. Kaum eine Outdoor-Textilie ist das heute nicht. Den Spagat zwischen Atmungsaktivität und Dichtigkeit schaffen aber nur gute Regenjacken, besonders beim Laufen. Ich gebe hier natürlich nur meine Meinung wieder, keine wissenschaftliche Messung, aber ab etwa fünf Grad Celsius wird die Asics feucht. Trotz Luftschlitz auf dem Rücken wird sie zu warm und man kann sich aussuchen, ob Regen oder Schweiß das geringere Übel sind. Das war es dann mit der Atmungsaktivität.

Drei Regenjacken

Niedrigere Temperaturen bis etwa minus fünf Grad fühlen sich deutlich besser an. Wobei es dann ja meisten auch nicht mehr regnet, sondern schneit. Es kommt natürlich auch auf die Unterwäsche an, aber dann taugt sie auch als Dauerlaufjacke und Windschutz. Ich allerdings musste viel probieren, um die Jacke einschätzen zu können.

Noch etwas zur Sicherheit: Die Jacke ist neongrün, also sehr auffällig. Reflektoren erhöhen die Signalwirkung noch und machen die Jacke verkehrstauglich. Morgens damit zur Arbeit? Kein Problem.

Auf der nächsten Seite: La Sportiva Hail Jacket

La Sportiva Hail Jacke

Gewicht: 178 g ,Preis: UVP: 199 €, Fazit: 4 von 5  Sternen

Regenjacken-Test: hier die La Sportiva Hail

Die Jacke von La Sportiva für etwa 170 Euro wiegt 178 Gramm, die sich leicht anfühlen. Das Material ist etwas rauer und erinnert an einen Gummihandschuh. Der Schnitt ist bequem und die Bewegungsfreiheit wird durch einen elastischen Anteil im Stoff noch unterstützt.

Eine Brusttasche dient als Packsack und lässt Platz für Telefon oder Schlüssel, wobei auch hier (wegen des Auf und Ab.) eher leichte Dinge verstaut werden sollten. Sie fällt in Größe M etwas weiter aus, als ich gedacht habe. Macht aber nichts, weil so meine Weste drunter passt. Ärmel und Jacke sind lang genug und mit Gummizügen ausgestattet.

Regenjacken-Test: hier die La Sportiva Hail

Die Kapuze ist sehr gut geschnitten, hat ein paar pfiffige Gummizüge und ein auffälliges Schirmchen, welches Wasser am Gesicht vorbeileitet, wenn sie nicht gerade bei starkem Wind nach oben rutscht. In Kombination mit dem hohen Kragen muss man bei schwachem Wind nicht fürchten, dass etwas von oben in die Jacke läuft.

Entgegen meiner ersten Assoziation mit einem Gummihandschuh ist das Klima in der Jacke deutlich besser. Bei schnellen Läufen hatte ich zwar oft das Gefühl, dass es feucht wurde, unangenehm war es aber nie. Allerdings bildeten sich mit der Zeit durchlässige Flecken, die auf ein- oder austretende Feuchtigkeit schließen lassen. Wie zuvor schon bei der Jacke von Asics trug ich unterschiedliche Wäsche, deren Kombination Lust auf Ausprobieren erfordert.

Besonders gut ist die Jacke, wenn sie kurz übergestreift wird – klar. Der Reißverschluss ist eine Wucht. Aber sie hat auch ihre Vorzüge während längerer Touren bei niedrigen Temperaturen. Wer sie als winddichte Laufjacke ohne Regen trägt, ist bis etwa plus fünf Grad klimaschonend unterwegs – darüber wird’s unangenehm.

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One Gore Active Run Regenjacken

Gewicht: 158 g, Preis: ca. 280 €, Fazit: 4 1/2 von 5  Sternen

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Wenn man den Preis beiseite lässt, gewinnt diese Jacke in fast allen Kategorien. Aber von vorne: Das Material fühlt sich leicht an und sieht wegen ihres Glanzes ein bisschen aus wie eine Lederjacke. Dabei ist sie hauchdünn. In Größe M liegt sie schön an, lässt aber genug Platz. Der erste Lauf im Regen versprach viel, denn die Tropfen perlten ab und vom Schwitzen war keine Spur (Temperatur sieben bis zehn Grad).

Ein kleines Manko ist die nicht einstellbare Kapuze, die bei längeren Güssen oder kaltem Wetter zu weit ist. Ein Schirm ist wohl der Gewichtsreduktion zum Opfer gefallen. Die Arme dagegen reichen lang genug um die Handgelenke zu bedecken.

Regenjacken von Gore Tex
Brusttasche

Ansonsten ist die Jacke sehr vielseitig einsetzbar und durchaus auch ohne Regen eine gute Laufjacke. Das gilt auch für das Feuchtigkeitsgefühl. Die Gore One war nie unangenehm. Sie ließ mir am meisten Spielraum bei der Unterwäschewahl und den zu laufenden Anstrengungen. Sie ist gnädig mit dem Träger und dem Wetter. Egal ob kurze Schauer oder Wolkenbruch, das Material verzeiht viel und die Temperaturbandbreite habe ich von minus fünf bis plus zehn Grad getestet: bestens.

Regenjacken von Gore Tex
Nähte sind verklebt

Vor Wind schützt diese Regenjacke und ihr Packmaß lässt sie in jeder Laufweste verschwinden. Das macht die Jacke, meiner Meinung nach, zum besten Schutz gegen Nässe, mit dem flexibelsten Material und dem höchsten Laufkomfort. Auch in Sachen Langlebigkeit scheint die Einlagenmembran durchzuhalten, jedenfalls gab es während der vielen Läufe mit Rucksack keine Abnutzungen. Beim Preis würde ich zögern. Außerdem fände ich eine auffälligere Farbe gut – wegen der Sicherheit.


Die Regenjacken wurden über Wochen getestet. Nicht nur im Regen, sondern auch im Nebel und bei Sonnenschein als Windbraker.

Die Jacken wurden teilweise von den Herstellern zur Verfügung gestellt.

Bei Fragen zum Test hinterlasse gern einen Kommentar, schreibe auf Insatgram @nils_laeuft oder schicke eine Mail.


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