Ultra Raptor II (mid) – im Speedhiking-Test

Der neue Ultra Raptor II von La Sportiva zeigt im Härte-Test, warum Weiterentwicklung manchmal besser ist als Neuerschaffen.

La Sportiva ist vielen seiner Modelle treu. Wo andere Schuhmarken ständig Neuheiten auf den Markt bringen, setzen die Italiener auf Evolution bei ihren Trail-Running-Schuhen. Mit dem Ultra Raptor II steht nun die zweite Version einer meiner absoluten Lieblings-Modelle zum Verkauf. Für diesen Test hat mir La Sportiva die mittelhohe Variante zur Verfügung gestellt, die sich gut zum Speed-Hiking und zum Wandern eignet. Mal sehen, wie sie sich schlagen und ob meine Vorschusslorbeeren gerechtfertigt sind.

Der neue Ultra Raptor mid

Ultra Raptor II auf den ersten Blick

Der zweite Raptor ist in gewohnter Manier, ich würde spielerisch sagen, gestaltet. Die Rallye-Streifen sowie die roten Applikationen sind aber okay. Mir fällt auf, dass Form, Sohle, Schaft und Schnürung aussehen, wie beim Vorgängermodell. Die hochgezogene Stoßkante an den Zehen ist glücklicherweise noch da. Beim ersten Hineinschlüpfen fühle ich mich wohl. Die Form lässt Platz für die Zehen und die Schnürung greift wie eh und je. Schon ist, dass sie eine gewisse Variabilität in den einzelnen Zonen zulässt.

Durch den erhöhten Schaft sitzt die Ferse gut im Schuh, was beim Vorgänger, besonders bei langen Läufen, nur mit angezogener Schnürung zu beheben war. Das hat dann ggf. auf den Spann gedrückt. Beim neuen Raptor muss man ebenfalls etwas vorsichtig sein, denn die Schnürung am Schaft ist schnell zu eng, was sich aber mit etwas Feinarbeit gut einstellen lässt. Ansonsten überwiegt ein gemütliches Gefühl für lange Läufe und Wanderungen.

Der Schuh im Einsatz

Und da wären wir auch schon beim Thema. Wie macht sich die neue Variante im Speed-Hiking-Einsatz? Sehr gut! Es scheint so, als hätten die Entwicklerinnen und Entwickler beim La Sportiva es geschafft, die guten Eigenschaften zu erhalten und teilweise zu verbessern. Besonders in schwierige Gelände wandert es sich sorgenfrei. Die FriXion-Sohle frisst jeden Untergrund, auch bei Nässe. Schlamm, Steine, komme was wolle. Dem Gore-Tex-Obermaterial macht Nässe ebenfalls nichts aus und man schwitzt nicht, wenn man die richtigen Socken trägt (Wolle oder Kunstfaser). Es ist bequem, was auch für die Passform gilt, die mit dem mittelhohen Schaft die Stabilität steigert. Die Polsterung schützt Knöchel und Bein vor Verletzungen.

Die Mischung macht den Raptor zur ersten Wahl für lange Wander-Touren in schwerem Gelände, wobei man gerne auch mal laufen darf, wenn das Gepäck nicht zu schwer ist. Speedhiker kommen dabei genauso auf ihre Kosten, wie wandernde Trailrunnerinnen. Mich erinnern sie jedenfalls an meine Läufe mit den Raptoren der ersten Generation. Die haben mir selbst bei wilden Ultraläufen immer das Gefühl von Sicherheit gegeben, ordentlich auf dem Trail zu rennen.


Zum Schluss

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La Sportiva Ultra Raptor II


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