Slow Jogging: Kleine Schritte für große Verbesserungen

Slow Jogging ist extra langsames Laufen und wird von Adrenalinjunkies sicherlich belächelt. Aber wer den Trippelschritt clever ins Training integriert, verbessert mehr als die Ausdauer.

Kleine Schritte sind das Maß der Dinge beim Slow Jogging. Viele sollen es bestenfalls sein und langsame. Erfunden bzw. definiert hat das Ganze der japanische Sportwissenschaftler Hiroaki Tanaka und damit auch gleich die Basis für den internationalen Verband für Slow Jogging bereitet. Vielleicht wird hier ein Trend ähnlich des Slow Food geboren. In jedem Fall aber ist diese Art des Laufens ein weiteres Werkzeug in einem guten Laufwerkzeugkasten.

Wie funktioniert Slow Jogging?

Es funktioniert ganz einfach. Es geht langsam los, im Trippelschritt (gerne erstmal auf der Stelle marschieren), das bedeutet, mit kurzer Schrittlänge und einem erhöhten Takt. 180 Schritte pro Minute werden empfohlen, aber da wir wohl selten mit Metronom laufen, kannst Du es entspannt angehen lassen. Hohes Tempo ist nicht wichtig – kein Stress. Eine gewisse Körperspannung muss aber sein, genau wie eine gerade Körperhaltung. Wichtig ist, nicht auf der Ferse zu landen, sondern auf Vor- oder Mittelfuß. Dabei hilft es barfuß zu laufen oder Schuhe mit dünner Sohle zu verwenden. Damit läuft man automatisch natürlicher und der Fuß setzt unter dem Körper auf. Das bedeutet wiederum einen günstigen Schwerpunkt – gut für Muskeln und Gelenke. Professor Tanaki empfiehlt: Eine Minute Slow Jogging und eine Minute gehen abzuwechseln. Das Gute ist: Das kann jeder, auch im Wohnzimmer.



Was bringt Slow Jogging?

Für Laufeinsteiger ist Slow Jogging ein sehr guter Anfang. Besonders schwere oder schwache LäuferInnen werden hier langsam eingeführt. Das steigert die Motivation und senkt die seelische und körperliche Belastung. Stress hemmt Anfänger, weswegen viele das Laufen, so wie sie es kennengelernt haben, nicht mögen. Wer es also langsam angehen möchte, ist hier genau richtig.

Da viele von uns echt ungesund Laufen bietet, Slow Jogging den Einstieg ins ergonomische Laufen. Das hilft später in allen Laufbereichen – egal ob schnell oder langsam. Es verbessert den Laufstil, hin zum Mittelfußlauf. Die Haltung verbessert sich und das Gefühl für den eigenen Körper bekommt eine völlig neue Bedeutung. Machen wir uns nichts vor, viele von uns sind losgelaufen, ohne wirklich zu wissen, was gesund ist. Das ist okay. Aber spätestens, wenn die ersten Zipperlein auftauchen, wird es Zeit darüber nachzudenken, was richtig ist.

Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Ich arbeite immer noch an meinem Laufstil und lerne dauernd neues, obwohl ich schon zweimal 320 Kilometer am Stück und nonstop gelaufen bin. Gerade wenn man neues lernt, sollte es zunächst langsam geschehen, sonst schleppt man die Fehler mit. Es schadet also überhaupt nicht, ganz langsam zu laufen, wenn man schneller werden will.

Slow Joggen in der Praxis

Ich jogge jetzt seit einigen Wochen abwechselnd normal und langsam und bin immer noch überrascht, wie anstrengend das sein kann. Dabei hilft mir Slow Joggen ungemein die unteren Pulsbereiche einzuhalten, die für das Training der Fettverbrennung super sind. Ganz nach dem Tipp 80 Prozent der Trainingszeit in den unteren Pulsbereichen und 20 Prozent im höchsten Pulsbereich zu trainieren, hilft es mir nicht zu übertreiben. Außerdem hilft es mir, einen besseren Laufstil zu trainieren und mehr Kraft für die schnellen Läufe zu haben. Denn zwischendurch gönne ich mir auch schnelle Einheiten und mische schnelle Passagen in langsame und lange Läufe. Abwechslung zählt für mich mehr, als Kilometer kloppen oder Geschwindigkeit! Probiere es gerne selbst.

Slow Jogging in der Übersicht

  • Trippelschritte: Kurze Schritte mit erhöhter Frequenz, ohne dabei hektisch zu werden
  • Dabei auf dem Mittel- bzw. Vorfuß laufen und sanft abdrücken und landen
  • Atmen, wie es beliebt und eine gerade Körperhaltung einnehmen
  • Unterhaltungen sind möglich und gewünscht
  • Du solltest eine leichte Belastung spüren

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Zum Schluss

Wenn Du Fragen hast, melde Dich gerne über das Kontaktformular, meine Website www.nilslaeuft.de oder bei Instagram @nils_laeuft.


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