Radpendeln – Meine Motivation für den Arbeitsweg

Radpendeln ist eine tolle Alternative zum Autofahren, nicht nur im Sommer. Und wer sich richtig motiviert, wird fit auf dem Arbeitsweg und schützt zusätzlich die Umwelt.

Radpendeln ist einfach, finde ich. Und hat dem Auto gegenüber aber eine Menge Vorteile. Morgens im Büro war der übliche Stau auf dem Arbeitsweg meistens Gesprächsthema Nummer eins. Parkplatzsuche und Spritpreise dann oft die nächsten. Aber auf die Bequemlichkeit wollte auch niemand verzichten, also blieb nur das kollektive Leid. Und, obwohl viele bereits ein (Elektro-)Fahrrad besitzen, sind Wetter und Streckenlänge schnelle Ausreden zum Radpendeln. Dabei liegen die Vorteile sozusagen auf der Pedale, auch in Zeiten von Corona.

In diesem und den folgenden Beiträgen beleuchte ich die verschiedenen Aspekte meines Arbeitsweges als ganz persönliche Erfahrung, von der Ausrüstung bis zur Sicherheit. Was man leider oft hört, sind Ausreden (auch von mir selbst). Zu weiter Weg, schlechtes Wetter, keine Zeit – na schonmal gehört? Darauf gehe ich ebenfalls ein. Denn, Radpendeln hat viele Vorteile und ist dabei nicht so unbequem, wie viele denken. Ich hoffe, dass Du dabei das Radpendeln für Dich entdeckst oder Anregungen für Deinen Arbeitsweg findest.

Meine Motivation

Bewegung ist für uns so wichtig wie essen und trinken. Bewegung ist gesund. Mich persönlich macht Bewegung aber auch glücklich. Ganz besonders in Zeiten, in denen unsere Arbeit mehr und mehr im Bildschirm abspielt, bedeutet sie Abwechslung. Ich sehe aber auch ein, dass man sein täglich Brot verdienen muss und die Zeit dafür manchmal knapp ist. Knapper wird sie mit Familie oder wenn man zusätzlich noch gerne schwimmt, läuft oder andere Hobbys hat. Aber auch hier hat die Radtour zur Arbeit ihre Vorteile. Warum integrieren wir gesunde Bewegung also nicht gleich in den Alltag, anstatt uns am Wochenende auszugleichen?

Radpendeln auf dem Rollentrainer. Der wohl schnellste Weg zur Arbeit.
Radpendeln im Homeoffice, der wohl schnellste Weg zur Arbeit

Radpendeln macht fit

Dass Radfahren gesund ist, bestreiten wohl nur wenige. Und selbst diejenigen wissen es insgeheim besser. Für Anfänger reichen bereits ein paar Wochen auf dem Rad, um zu merken, wie sich das allgemeine Wohlbefinden verbessert und die (zunächst kurzen) Strecken weniger anstrengend werden. Wie jegliche Bewegung beugt Radfahren Herz- und Kreislauferkrankungen, Rückenschmerzen und vielen anderen Beschwerden vor.

Aber Radpendeln bringt nicht nur Unsportliche in Bewegung, auch Sportler haben etwas davon. Als ich merkte, dass man für lange Laufdistanzen oder einen Ironman viel trainieren muss, überlegte ich, wie das möglich ist, ohne meinen Job an den Nagel zu hängen oder meine Frau in die Scheidung zu treiben. Also schaute ich nach Möglichkeiten, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden. Anstatt mit der S-Bahn zu fahren, radelte ich nun eine halbe Stunde pro Weg zur Arbeit. Einfach aus dem Gedanken heraus, die Zeit besser zu nutzen. Und das klappt immer noch bestens, denn die Zeit, die ich sonst sitzend in Auto oder Bahn verbringen würde, ist jetzt Trainingszeit. Und die kann ich je nach Trainingsplan variieren – mal als Grundlagentraining, mal als schnelle Einheit.

Es macht glücklich

Sicherlich gab es schon Momente, in denen ich dachte, so ein warmes Auto wäre jetzt nicht schlecht. Gerade im Winter, wenn mir der Fahrtwind Kälte und Regen ins Gesicht peitscht, kommen diese Gedanken manchmal auf. Kaum wieder im Trockenen verfliegen dieses Gedanken dann auch schnell. Dann kann man richtig stolz sein, sich aus eigener Kraft bewegt zu haben – ein Mikroabenteuer! Dann kann man auch die anerkennenden Blicke in der Firmentiefgarage genießen, wenn man sich aus den Regenklamotten schält. „Mensch, bei dem Wetter fährst Du Rad? Super!“ hört man dann oft.

Und das ist tatsächlich ein tolles Gefühl. Ich bin aktiv und gehe voller Tatendrang und Ideen an die Arbeit, während andere geistig noch im Stau stehen. Wenn ich morgens radelnd zur Arbeit komme, fühle ich mich einfach fitter. Das Gleiche geht natürlich andersherum. Fahre ich heim, bleibt die Arbeit wo sie ist, denn durch die körperliche Betätigung und die Verschiebung der Aufmerksamkeit vergesse ich sie schnell. Und die tägliche Sporteinheit zum Ausgleich zum Im-Büro-sitzen ist auch gleich mit drin. Für mich ist alltägliche Bewegung wichtig. Sie fällt nicht groß auf, aber ins Gewicht – im Sinne des Wortes.

Neben der Bewegung macht mich aber noch ein weiterer Aspekt glücklich. Während ich auf dem Rad sitze, verbrauche ich nicht viel mehr als Kalorien und Sauerstoff. Sicherlich benötigt die Herstellung des Rades und der Ausrüstung auch Ressourcen, aber es ist doch eine feine Sache, wenn ich dann auch noch fast lautlos, mit guten Gewissen zur Arbeit fahre, ohne Abgase zu hinterlassen.

Radpendeln ist effizient

Mit dem Auto würde ich 30 Minuten benötigen. Stau auf zwei Autobahnen und innerhalb der Stadt und Parkplatzsuche sind noch nicht eingerechnet. Mein Arbeitsweg dauert mit öffentlichen Verkehrsmitteln 40 Minuten, wenn ich alle Anschlüsse erreiche, was selten der Fall ist. Also kommen nochmal zehn Minuten obendrauf. Fällt eine Bahn aus, dementsprechend länger. Mit dem Rad fahre ich 50 Minuten, von Tür zu Fahrradständer und bin dann direkt im Gebäude. Das Training ist inklusive. Das spart glatt die Fahrt ins Fitnessstudio. Und wenn ich ankomme, ist der Kopf frei – entweder für die Arbeit oder für den Feierabend. Rechne ich diese Zeiten gegeneinander, ist das Radpendeln in meinem Falle deutlich effizienter.

Wie Du siehst: Wer den Schritt in den Fahrradkeller wagt, wird in vielen Hinsichten belohnt. Egal, ob Umwelt, Geldbeutel oder eigene Fitness, beim Radpendeln ist für jeden etwas dabei. Probier es aus! In den nächsten Beiträgen wird es übrigens um die richtige Ausrüstung, die passende Kleidung und die effizienteste Logistik gehen. Schau rein.


Mehr zum Thema Radfahren findest Du hier. Wenn Du lieber läufst, schau mal hier

Wenn Du Fragen hast, melde Dich über den Kontakt oder über Instagram @nils_laeuft. Viel Spaß auf Deinem neuen Weg zur Arbeit.

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